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von Rino Cammilleri*

Wenn es kein Komplott war, dann ähnelt es einem solchen jedenfalls sehr.
Wir sprechen vom Rücktritt von Benedikt XVI. am 11. Februar (dem Lourdes-Tag) vor vier Jahren.

Der ehemalige Erzbischof von Ferrara, Msgr. Luigi Negri, wollte einen Stein loswerden, der ihn schon seit einer Weile im Schuh drückte:

„Eines Tages werden schwerwiegende Verantwortlichkeiten innerhalb und außerhalb des Vatikans an die Öffentlichkeit kommen.“

Er erklärte, sicher zu sein, daß auf Benedikt XVI. „enormer Druck“ ausgeübt wurde.

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Die katholische Lehre gilt als zu streng für die „neue Welt“, die Kobolde wie Soros erschaffen wollen:

eine hybride, flüssige, homosexualisierte und individualisierte Welt entwurzelter Konsumenten.

Weg daher mit dem Theologen-Papst und vorwärts mit dem Hirten-Papst, der die Glaubenslehre verwässert und den Meistern der politischen Korrektheit so sehr gefällt.

Auf in Richtung einer Jovanotti-Kirche, die sich bestens in die kommende Brave New World einfügen läßt.

 

Wie gesagt: Es wird keine Verschwörung sein, natürlich nicht.

Nur: Wenn es doch eine solche wäre, würden dann die Ergebnisse anders aussehen ?

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Quelle:

Siehe dazu auch:

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(Rom) Erzbischof Luigi Negri, ein Mann von ehrlicher Sorge um das Seelenheil seiner Mitmenschen und kluger Oberhirte, ist auch als Mann der klaren Worte bekannt. Solche fand er auch im Interview mit der Online-Tageszeitung Rimini 2.0 für Rimini und die Republik San Marino. Die kleine Republik gehörte zum Bistum, für das Msgr. Negri vor seiner Beförderung nach Ferrara zuständig war.

„Die Antipapisten von gestern haben sich in jüngster Zeit in Hyperpapisten verwandelt – zu ihrem Zweck und ihrem Gebrauch.“

„Innerhalb und außerhalb des Vatikans gibt es schwere Verantwortlichkeiten für den Rücktritt von Benedikt XVI.
Mein persönliches ‚Weltende‘ rückt näher. Die erste Frage, die ich dem Heiligen Petrus stellen werden, wird sich genau auf diese Angelegenheit beziehen.“

„Benedikt XVI. war enormem Druck ausgesetzt.“ Unter seinem Pontifikat „habe ich mich zu Hause gefühlt“. Die aktuelle Situation der Kirche sei von „großer Verwirrung“ gekennzeichnet.

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„Die Demokratie ist am Erlöschen“ – „Massenmedien von den großen Mächten aus Wirtschaft und Politik gelenkt“

Rimini 2.0:
Liest man die Werke vieler Vertreter der Kirche, die als „traditionalistisch“ bezeichnet werden, stellt man staunend fest, daß sie geradezu „revolutionäre“ Positionen vertreten. Warum werden sie dennoch immer als „rückwärtsgewandt“ bezeichnet? Warum werden so häufig irreführende Etikettierungen gebraucht?

Erzbischof Negri:
Es gibt eine großartige Seite bei Manzoni, auf der es heißt: „Den gesunden Menschenverstand gab es, aber er hielt sich verborgen aus Angst vor der allgemeinen Meinung“.
Das ist die perfekte Beschreibung unserer Epoche. Die vorherrschende Meinung wird auf effiziente Weise von den Massenmedien vorgegeben, die von den großen wirtschaftlichen und politischen Mächten gelenkt werden.

Wir erleben dabei die absolute Leugnung des gesunden Menschenverstandes.

Es wird die Schönheit der Liebe zwischen Mann und Frau geleugnet, es wird die Fähigkeit geleugnet, Opfer zu bringen, es wird geleugnet, was Benedikt das schöne und gute Leben nennt. Die Tradition muß verurteilt werden, weil sie diesen Fortschrittsglauben leugnet, der keine vernünftige Grundlage hat und soziologisch keineswegs positiv ist.

Die Herolde dieser Haltung sehen nicht einmal die Notwendigkeit, ihre Behauptungen zu rechtfertigen. Wenn einer es wagt, dieser veröffentlichten Meinung zu widersprechen, wird er der Majestätsbeleidigung beschuldigt.

Die Straftat der Majestätsbeleidigung ist aber nicht Ausdruck der Demokratie. In der Tat ist unsere Demokratie sehr zerbrechlich und scheint derzeit am Erlöschen.

Rimini 2.0:
Was kann man tun, damit das nicht geschieht?

Erzbischof Negri:
Die Leute, die sich durch diesen Konformismus nicht vertreten fühlen, müssen ihre Überzeugungen zum Ausdruck bringen sowohl auf individueller wie kollektiver Ebene. Dann, und das ist der wichtigere Aspekt, ist der Ausgang dieser Aktionen zu verifizieren. Das ist eine große Lehre von Don Giussani: die Verifizierung.

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