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Text: Giuseppe Nardi

(Rom) Italiens Außenminister Antonio Tajani (Forza Italia) bestätigte indirekt, dem Heiligen Stuhl den Empfang des ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgedrängt zu haben. Zugleich sagte der Außenminister, daß die italienische Regierung „keine Kenntnis von Friedensplänen des Papstes“ gehabt hätte.

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Die Aussagen Tajanis zeigen, wie wenig Bereitschaft von Seiten der EU und der NATO, sprich Washingtons, besteht, Friedensgespräche zu suchen. In der Tat gab es bisher von dieser Seite auch keinen Versuch dazu. Das bestätigt die Annahme, daß der Krieg in der Ukraine ein gewollter, letztlich gegen Rußland gerichteter Stellvertreterkrieg ist, der von der Ukraine im Auftrag und Interesse Washingtons ausgefochten wird, die dafür vom Westen mit Waffen beliefert und mit Geld bezahlt wird. Die oft wiederholte Parole vom „Aggressor und Opfer“ dient dabei mehr der Verschleierung als der Klärung. Dokumente, die mutmaßlich Kriegsverbrechen dokumentieren und dringend gerichtlich untersucht werden müßten, wie sie Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk bei einer Tagung am vergangenen Samstag beklagte, um mit dem Finger auf Moskau zu zeigen, liegen indes von beiden Kriegsparteien vor. 

Eine besondere Tragik liegt darin, wenn man solche Videodokumente sieht, daß beide Seiten dieselbe Sprache sprechen, die sich weniger voneinander unterscheidet als das Oldenburgische vom Alemannischen und erst recht das Sizilianische vom Lombardischen. Die Frage bleibt, was vor dem 24. Februar 2022 alles schiefgelaufen ist und unterlassen wurde.

Es gibt eine Zeit für den Frieden, aber derzeit will von den Entscheidungsträgern auf beiden Seiten niemand davon hören, wohl deshalb, weil es in diesem Krieg um mehr geht als um die Krim oder den Donbas. Es geht für beide Seiten um Rußland.

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