Quelle:

 

Siehe dazu auch:

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Frage:
Wir haben soeben den Marienmonat hinter uns und befinden uns noch im muslimischen Ramadan. Wie beurteilen Sie einerseits den Vorstoß Salvinis, Italien dem Unbefleckten Herzen Mariens anzuvertrauen, und die Weihe Brasiliens an das Unbefleckte Herz Mariens, an der Staatspräsident Bolsonaro teilnahm, andererseits den Versuch bestimmter „katholischer“ Kreise, die Marienverehrung im Monat Mai „ökumenisch“ durch das islamische Fasten zu überlagern?

Don Nicola Bux:
Eine Mahnung von Jean Daniélou SJ lautet: „Alle Versuche eines Internationalismus, der auf Wissenschaft oder der ‚Religion der Humanität‘ gründet, sind vom Urteil gerichtet, das Gott über Babel kommen ließ, weil sie den Charakter einer Götzenverehrung ins sich tragen. Sie bedeuten eine Ablehnung der Bedingungen durch den Menschen, in die Gott ihn hineingestellt hat. Sie sind eine Anstrengung, um von sich aus wieder eine Einheit zu bauen, die nur von Gott kommen kann. Sie führen nur zu Entwurzelung und Zerstörung“ („Essai sur le mystère de l’histoire“, 1953).

Der Philosoph Guido Vignelli schrieb:
Das Modell des heutigen Globalismus ist der Turmbau zu Babel, vorangetrieben von UNO und EU. Die Absicht ist die Errichtung einer Herrschaft, das nicht auf dem Gehorsam gegenüber dem Göttlichen Recht gründet, wie das im Bund des Noah der Fall war, sondern auf einen menschlichen Vertrag, wie er in Abu Dhabi als „universale Brüderlichkeit“ auftrat.

Babel war der erste Versuch, eine neue Weltordnung zu errichten, indem man eine multiethnische, multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft schaffen wollte, die auf dem Konsens zu einer Ideologie und zu einer laizistischen Gesetzgebung bestand. Es war ein Angriff gegen den Himmel und der Versuch, sich die übernatürlichen Kräfte zurückzuholen, die durch die Ursünde verlorengegangen sind, um damit ein neues, irdisches Paradies zu schaffen.

Die Bewohner von Babel wünschten sich nicht, daß Gott zu ihnen herunterkommt, sondern wollten zu Ihm hinaufsteigen. Sie hofften nicht, durch die Menschwerdung Gottes gerettet zu werden, sondern wollten sich alleine retten durch die Selbsterhebung auf die Stufe Gottes, wahrscheinlich durch Rückgriff auf magische Künste und dämonische Einflüsse.

Dadurch wiederholte sich die Sünde des Hochmuts unserer Ureltern, ein Allmachtswahn, und Gott griff ein, um das gottlose Projekt scheitern zu lassen. Er verwirrte Geist und Zunge, sodaß sich die Betreiber des Turmbaus untereinander nicht mehr verstanden. Es entstanden Gegensätze und Spaltungen, die den Bau lahmlegten und schließlich die ganze Stadt zur Ruine machten.

Diese politische Konstruktion provozierte Unverständnis, Mißtrauen, Haß und Neid, die nach wie vor der Grund für alle menschlichen Konflikte sind. Von da an bis Pfingsten gelang es der Menschheit nicht mehr, sich zu einem solchen gemeinsamen Werk zusammenzufinden, denn:

„Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut“ (Ps 127,1)

Babel wollte die Menschen nicht in der Wahrheit und der Liebe verbrüdern, sondern sie im Irrtum und in der Ungerechtigkeit versklaven. Auf Erden sollte ein Paradies erbaut werden, das aber eine Hölle werden sollte.

Dieser Versuch wiederholte sich im Lauf der Jahrhunderte mehrfach (vgl. Dan 2,31–43), scheiterte aber jedesmal, weil die religiösen und moralischen Fundamente fehlten.

Man denke nur an die katastrophalen Projekte der utopischen, politischen Bewegungen der jüngeren Geschichte.

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