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Von Cristina Siccard (siehe unten)

Übersetzung: Giuseppe Nardi

 

Es ist aus den Leitlinien überdeutlich zu entnehmen, daß die Planung der Hundertjahrfeier ganz im Zeichen der Fortsetzung der weltlichen Revolution der Kirche steht, die sich sechzig Jahre nach der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils den liberalistischen und relativistischen Geist zu eigen gemacht hat und im Pontifikat von Franziskus, dem „jesuitisch-franziskanisch-globalistischen“ Papst, ihren vollen Ausdruck und ihre Verwirklichung findet.

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Die Wiederentdeckung der „grundlegenden Bedeutung der Regel“ bedeutet also, „das brüderliche Leben zu bewahren und zu nähren“, um gemeinsam in der Brüderlichkeit nach den geeignetsten Wegen zu suchen, um sie in unseren täglichen Aktivitäten zu verkörpern, und so Begegnungsräume zu begünstigen, die es uns ermöglichen, die Qualität der Beziehungen in unseren Familien, unseren Bruderschaften, unseren Arbeitsumgebungen zu verbessern… um die „brüderliche Gemeinschaft“ zu stärken und somit „unserer Art, die Regel in der Kirche zu leben, wieder Sinn und Bedeutung zu verleihen, indem wir die Brüderlichkeit und die Synodalität als kirchliche Stile fördern“, indem wir „die Vielfalt der Gaben und Charismen, die der Heilige Geist zugunsten der ganzen Menschheitsfamilie weckt“, wertschätzen.

Das alles ist aber dem fremd, was der heilige Franziskus gelebt und gelehrt hat, dessen Berufung zugleich die zum Einsiedler und Missionar war: Heilung der Seele, Betrachtung der heiligen Geheimnisse, Evangelisierung, Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und über allem schwebte sein höchster Wunsch, als Märtyrer für den Glauben in islamischen Ländern zu sterben, wie die Fontes franciscani erklären.

Leere, eitle und utopische Worte finden sich in den Hinweisen der Konferenz der Franziskanischen Familie, wo sie von einer Kultur der Dankbarkeit und des Geschenks spricht, um „unser Zusammenleben auf sinnvolle Weise zu prägen“. zusammenarbeiten, damit unsere Ortskirchen zu „aufgeschlossenen Kirchen“ werden, die „ökumenische und interreligiöse Initiativen unterstützen und versuchen, zur ‚Heilung‘ von Wunden beizutragen, die die Gemeinschaft behindern. Förderung von Begegnungen mit Menschen, die nicht an Gott glauben oder sich zu keiner Religion bekennen“.

Schließlich führt die Feier des achthundertjährigen Jubiläums des Sonnengesangs als Franziskanische Familie zu „einer radikalen Veränderung unserer Beziehung zur Schöpfung“, da „wir vor einer anthropologischen und ökologischen Herausforderung stehen, die unsere Zukunft bestimmen wird, weil sie mit der Zukunft unserer Mutter und Schwester Erde verbunden ist. […] es ermöglicht uns zu verstehen, daß die menschliche Umwelt und die natürliche Umwelt gemeinsam und auf die gleiche Weise erhalten und verschönert werden. Sich um das gemeinsame Haus zu kümmern, ohne sich um das innere Haus, unser Herz, zu kümmern, ist nicht der richtige Weg: Wir brauchen eine Umkehr, die zugleich ökologisch und ganzheitlich ist, denn ‚die ökologische Krise ist ein Aufruf zu einer tiefen inneren Umkehr‘ (Laudato si‘, 217)“.

Weder Lehre noch Katechismus noch Bekehrung zur wahren Religion, sondern zerstreute Gefühle, irrige Überzeugungen, Relativismus, Loslösung von der menschlichen Realität und traumatisches Abweichen vom Weg des Miles Christi, der stets betonte, katholisch zu sein, um seine Rechtgläubigkeit gegenüber den christlichen Irrlehren seiner Zeit, insbesondere jener der Katharer, zu bekunden.

Er, ein „lebendiges Ostensorium“, wie Pater Serafino Tognetti ihn nannte, weil er das Leiden und die Wunden Christi am eigenen Leib lebte, bezeichnete sich selbst als „Herold des großen Königs“, und während seines gesamten Lebens als Soldat Christi ordnete er mit übernatürlichem Beistand die Kirche und stellte sie wieder her.

*Cristina Siccardi, Historikerin und Publizistin,

zu ihren jüngsten Buchpublikationen gehören

  • „L’inverno della Chiesa dopo il Concilio Vaticano II“ (Der Winter der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Veränderungen und Ursachen, 2013);

  • „San Pio X“ (Der heilige Pius X. Das Leben des Papstes, der die Kirche geordnet und reformiert hat, 2014) und vor allem ihr Buch

  • „San Francesco“ (Heiliger Franziskus. Eine der am meisten verzerrten Gestalten der Geschichte, 2019).

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