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Text/Übersetzung: Giuseppe Nardi

Msgr. Roberts Mutaerts, Weihbischof von Herzogenbusch, meldet sich vom synodalen Prozeß ab, denn der Heilige Geist hätte damit rein "gar nichts tu tun".

(Amsterdam)

In seinem Blog prangert Bischof Rob Mutsaerts, Weihbischof von Herzogenbusch in den Niederlanden, den synodalen Prozeß an, der von Papst Franziskus nach dem Vorbild des deutschen synodalen Wegs der Weltkirche auferlegt wurde. Der dabei gern häufig im Munde geführte Heilige Geist habe, so Msgr. Mutaerts, damit allerdings nichts zu tun. Er scheint vielmehr der große Ausgeschlossene zu sein.

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Dann wird Bischof Mutaerts deutlicher:

„Bislang scheint der synodale Prozeß eher ein soziologisches Experiment zu sein und wenig mit dem Heiligen Geist zu tun zu haben, der angeblich durch all den Lärm hindurch klingt. Das könnte man fast als blasphemisch bezeichnen. Es wird immer deutlicher, daß der synodale Prozess genutzt wird, um eine Reihe von kirchlichen Positionen zu verändern, wobei dann auch der Heilige Geist als Fürsprecher ins Spiel gebracht wird, obwohl der Heilige Geist über die Jahrhunderte hinweg wirklich etwas Gegensätzliches gehaucht hat. Das Wichtigste, was bei dem Zuhören herauskommt, ist ein Glaube, der sich verflüchtigt hat, der nicht mehr praktiziert wird und der die Positionen der Kirche nicht akzeptiert. Die Menschen beklagen sich, daß die Kirche ihre Ansichten nicht akzeptiert. Dies ist übrigens nicht ganz richtig. Die flämischen und deutschen Bischöfe gehen sogar noch weiter, was eigentlich noch viel tragischer ist. Sie wollen die Sünde nicht mehr Sünde nennen. Es wird also nicht mehr von Bekehrung und Reue gesprochen.

Bei der Vorstellung des Arbeitsdokuments machte Kardinal Grech deutlich, so Bischof Mutaerts, daß es die Aufgabe der Kirche sei, als Verstärker für alle Töne zu fungieren, die aus dem Inneren der Kirche kommen, auch wenn sie im Widerspruch zu dem stehen, was die Kirche immer verkündet hat.

Dazu der Bischof:

„Das war einmal anders. Zur Zeit der Gegenreformation ließ die Kirche in Bezug auf die Klarheit ihrer Ansichten nichts zu wünschen übrig. Man überzeugt Menschen, indem man argumentativ und mit voller Überzeugung für den katholischen Glauben eintritt. Man überzeugt niemanden, wenn man nur zuhört und es dabei beläßt. Das Ärgerliche daran ist, daß die Bischöfe angewiesen wurden, zuzuhören und dann zu dokumentieren, was gesagt wurde. Diese Berichte wurden dann auf Ebene der Kirchen und Provinzen gesammelt und an Rom weitergeleitet: Berichte, die die zwangsläufig Häresien enthalten, mit der Unterschrift der Bischofskonferenz. Wir konnten nicht anders handeln, aber ich bin keineswegs glücklich darüber. Diesen Ton hat übrigens auch so mancher Kardinal in Rom angeschlagen und noch einmal nachgefragt, was Synodalität eigentlich ist. Es gab keine klare Antwort.“

Auf ausbleibende Antworten mußte man sich im Pontifikat von Franziskus „gewöhnen“. Aus dieser Weigerung einer Klärung folgert der Weihbischof von Herzogenbusch:

„Jesus wählte einen anderen Ansatz. Er hörte den beiden enttäuschten Jüngern auf ihrem Weg nach Emmaus zu. Aber irgendwann ergriff er das Wort und machte ihnen klar, daß sie in die Irre gingen. Dies veranlaßte sie, umzukehren und nach Jerusalem zurückzukehren. Wenn wir nicht umkehren, werden wir in Emmaus landen und noch weiter von zu Hause entfernt sein, als wir es ohnehin schon sind.

Eines ist für mich klar. Gott ist in diesem vernichtenden synodalen Prozeß nicht im Spiel. Der Heilige Geist hat damit absolut nichts zu tun. Zu den Protagonisten dieses Prozesses gehören meiner Meinung nach zu viele Befürworter der gleichgeschlechtlichen Ehe, Leute, die Abtreibung nicht wirklich für ein Problem halten und sich nie wirklich als Verteidiger des reichen Glaubensbekenntnisses der Kirche zeigen, weil sie vor allem von ihrer säkularen Umgebung gemocht werden wollen. Wie unpastoral, wie lieblos. Die Menschen wollen aufrichtige Antworten. Sie wollen nicht mit noch mehr Fragen nach Hause gehen. Sie halten Menschen von der Erlösung ab. Ich habe mich inzwischen aus dem synodalen Prozeß zurückgezogen.

+Rob Mutsaerts

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Quelle: